herausgefunden habe ich, daß meine Umgebung, meine Sinneseindrücke, eine entscheidende Rolle spielen um ein Gefühl von Sicherheit und dadurch entspanntes Kreieren (Schreiben) zu ermöglichen.
nicht nur entsprechend gewählte Musik (bzw. ambience; was auch immer zur Geschichte und Stimmung passt), sondern auch Kleidung in der ich mich wohl fühle und auch Duftkerze.
vor allem aber: Tür zu. und mir beim Türschließen sagen, daß ich nun ungestört bin und bleibe, bis ich anderes entscheide. letzteres hängt mit einer alten Wunde zusammen: selten wirklich genug Zeit und Ruhe gehabt zu haben um ungestört dem nachzugehen und nachzuhängen, was ich gerade brauchte – was, glaube ich, vor allem das Tagträumen betrifft. was nicht nur allgemein für kreative Köpfe notwendig zu sein scheint, sondern auch Teil des Prozeßes ist.
hinzu kommt für mich das eh schon im Innern herrschende Hin und Her zwischen den Impulsen (adhs) und dem Bedürfnis, mich in einer Sache zu verlieren und die Zeit zu vergessen (Autismus). durch meine Sportroutine am Morgen seit nun gut einem 3/4 Jahr habe ich feststellen können, daß mir das mit der Hyperaktivität und so auch mit den Impulsen über den Tage hinweg sehr gut hilft, sodaß sich eine gewisse Ruhe breitmachen konnte. auf die Ruhe versuche ich nun zu bauen und die Momente, in denen ich schreibe, wie eben, so zu gestalten und erleben, wie es mir Bedürfnis ist.
ein Satz (was bedeutet es, Künstler zu sein?) hat mir gezeigt, wie wichtig und einfach es ist, Bedeutungsschwere zu entziehen, in diesem Fall diesem Wort, dieser Bezeichnung. statt also zu denken „ich bin Kreative/Künstler“ und diesen Titel zu spüren, wie einnehmend und groß und purpur er ist und fast schon auf meinen Schultern lastet, geht es mir nun etwas anders. was ich mir natürlich noch einige Male in Erinnerung rufen werden muss, bis es so wirklich angekommen ist. mit diesem einen Mal ist es zumindest für mich nicht getan. schließlich ist diese Bezeichnung ja auch mit den Jahren und Geschichten usw. so schwer geworden. Kreative/Künstler zu sein bedeutet für mich u.a. zu verändern, zu erschaffen, Inneres zu teilen (ob Erlebtes oder Phantasie oder alle möglichen Kombinationen), verletzlich zu sein, Alternativen aufzuzeigen und diese zu bestärken, andere zu berühren und etwas in ihnen anzuregen – so vieles mehr. Doch, siehe da, wenn es um die Bedeutung geht, ist da nichts mit Erwartungen, Meinungsblablabrei und sonstigem. Sodass diese meine Bedeutung mich vom Gefühl her eher befreit als auf meinen Schultern schwer zu wiegen. Der Umhang weht vielmehr im Wind hinter mir und ich fühle mich unterwegs auf epischer Reise.
und so kümmere ich mich schön weiter darum, mich sicher zu fühlen – in mir und meiner Umgebung – um so frei wie ich nur kann zu schreiben. zu Papier zu bringen, was meinen Kopf so langsam zum Platzen füllt.