Notizen – eine Wahl

Ich habe entschieden: ich lasse mich nicht länger von der umwerfenden Anzahl an Notizen (Gedanken für Beitrag/“einfach so“, Geschichte, Moment, .. ) einschüchtern. Das war bisher mit das erste Gefühl, das aufgekommen ist, wenn ich es beim Notieren eines nächsten Gedankens gesehen habe: das sollte ich langsam mal auf-/abarbeiten. Wird ja sonst nie was. Und so, so oft ist dieses erste Gefühl Teil des ersten Gedankens, der wiederum unserer Hirnwäsche entspringt – allem anerzogenen, früh erlernten, übernommenem Mist dieses System, dieser Gesellschaft.

Wir, Kinder, die nächste Generation, sind nicht hier um das Alte (ungefragt und unverändert) zu übernehmen und fortzuführen. Wir sind hier um zu hinterfragen und zu verändern. Wir sind hier um sicherzustellen, daß die Menschheit – die meiner Ansicht nach grundsätzlich glorreich ausgestattet ist mit ihren sozialen und kreativen Momenten; meinem Verständnis nach das, wofür wir hier sind, worum es im Leben geht – nicht versackt. Nicht einrostet. Nicht vertrottet. Steckenbleibt. Stagniert. Ein kurzer Blick in die Runde sagt mir: hmmm… und läßt mich räuspern mit hochgezogener Augenbraue.
Wird also Zeit aufzumischen.

Und ja, das geht im Kleinen los. Für mich ua. mit eben jenen Notizen und diese nicht mehr als diesen Berg zur Abarbeitung zu empfinden (ich fühle Worte, weil ich sofort Bilder zu ihnen vor mir sehe), sondern einen Schritt zurück gehe, den Kopf neige und mir sage: du hast da jede Menge Material, Schnucki. Wenn ich mich mit einer Notiz pro Woche (oh, ich hab´s mit Zahlen und solcherlei Spielerei) beschäftige und sie zu etwas mache und teile, hab ich für die nächsten 2 Jahre oder so ausgesorgt dahingehend. Ich will die auch nicht einfach abarbeiten, das ist so kühl und getrennt, sondern verarbeite sie zu was auch immer sie werden möchten und schaffe so Raum (digital/analog sowie mental/emotional) für die nächsten, die da schon in der Schlange stehen und es kaum erwarten können.

Perspektive ist so unglaublich wichtig. Als Hilfsmittel so wertvoll und .. hilfreich eben.
Zurück in die Liebe, also. All das, was ich geschrieben habe und schreiben möchte, wieder als Teil von mir empfinden und mich darum kümmern. Und nicht als zweiten Brotjob empfinden. Kein Wunder, daß ich immer wieder in brachen Zeiten gelandet bin. Sobald mir der Spaß fehlt, alte Gedankenmuster und Kommentare aufflammen … verabschiedet sich etwas in mir. „Etwas“ .. meine Seele. Ich kann mein Feuer dabei kleinerwerden spüren und das ist ein so abartiges Gefühl. Ein kleines Sterben.
Ich sterbe gerne immer wieder (Stichwort Schatten-/Lichtarbeit), aber diese Tode sind Teil meiner Entwicklung, daher freiwillig und bewußt (zumindest zu einer Hälfte).
Aber dieses Sterben, das durch etwas im Außen angeregt wird? Oder etwas Altes in mir, das mir noch nie tatsächlich Leben gegeben hat? Mal bißchen allumfassend Haushaltspflege betreiben und all diese Dinge rausreißen und wegschneiden und abhacken und zu Dünger verarbeiten.
Und dann auf in meinen Garten und in meiner Erde werkeln.

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